Zuckerbude

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Wolfgang Hohlbein und sein Einfluss

January 6, 2017 Less technical Ben Zucker

Ein Beitrag aus dem Jahr 2007. Unverändert, also immer noch von Tippfehlern strotzend.
Wer welche findet darf sie behalten.

Vorwort

Diese kleine Geschichte basiert auf einem RPG Thread im Angel’s Destiny Forum, welches aber schon lange offline gegangen ist, weil es ausgestorben ist. Ich hab lange beim Admin nachbohren müssen um wenigstens einen Teil der RPGs zu bekommen und diese neu zu schreiben bzw. weiter zu erzählen. Leider hab ich nur die Beschreibung des Magiers und sein Handeln in der Schenke bekommen, somit musste ich vieles neu erfinden und hoffe in etwa das getroffen zu haben, was die damaligen Autoren (Mitglieder im Angel’s Destiny) geschrieben haben. Diese Geschichte geht an alle die diesen Thread damals gelesen und Einträge geschrieben haben. Ein besonderer Gruß geht damit an die Administratoren, DarkSilence und Messia und an die Mitglieder th0m, azraelgirl, Shyangel und Angeltears und alle anderen die ich vergessen habe (es ist doch schon so lange her).

Große Trauer machte sich unter den Mitgliedern damals breit, als wir erfahren mussten, dass das Angel’s Destiny geschlossen wird. Es war ein Projekt das lange gehalten hat, aber dennoch zum Scheitern verurteilt war. Es war ein Abspalt der Community of Darkness, einem recht großen, vergleichbaren Forum. Messia und DarkSilence wollten selbst etwas auf die Beine stellen, was ihnen einige Jahre sehr gut gelungen ist. Ich hatte mich damals auch dort angemeldet und fühlte mich dort auch wohler als im sogenannten „CoD“. Es war einfach eine etwas andere Atmosphäre. Als man mich damals bei einer Moderationsanfrage vor die Wahl stellte, entschied ich mich klar für das abgekürzt AD. Es wurde aber trotzdem nichts draus, ich weis aber auch nicht mehr warum (ich sagte, meines inzwischen brüchigen Wissens nach, dass ich doch keine Zeit für sowas hätte und viel später wurde auch azraelgirl noch zu einem Moderator; sie hatte den posten wohl, denke ich, auch mehr verdient als ich).

Es hatte aber wirklich keinen Sinn mehr das Forum offen zu halten. Verzweifelte Versuche, dem Forum rund um den Alltag, Religionen, Okkultismus, Erotik und allem was dazu gehört, wieder Leben einzuhauchen schlugen fehl. Man könnte meinen, dass in den Jahren alle Themen die es eigentlich so gibt (von Satanismus über Piercings bis zur Intimrasur) durchgesprochen worden sind und es nichts neues mehr gibt. Das Forum wurde ersetzt durch ein kleines Gästebuch, welches noch circa einen Monat verfügbar war. Darauf wurde die Domain für immer geschlossen. Ich hoffe mit dieser kleinen Geschichte einigen Mut zu zu machen (obwohl es damit eigentlich nicht das geringste am Hut hat) das Angel’s Destiny wieder auferstehen zu lassen, oder ein vergleichbares Forum zu schaffen. Vielleicht ist es auch ein Appell an die Admins, das Forum wieder zu eröffnen. Aber sie werden wahrscheinlich nicht den Mut haben ein Projekt das einmal schief gelaufen ist, nochmal aufzunehmen, damit es wieder schiefläuft.

Ich erinnere mich an einen Gästebucheintrag von einem damaligen Mitglied names „th0m“. Er hatte schon im Forum über sich erzählt, dass er internetsüchtig war und was ihn bedrückte und hat über seine Behandlungsversuche erzählt. Ich denke aber, nachdem ich diesen Gästebucheintrag gelesen hatte, dass das AD doch etwas für ihn getan hat. Er sagte in etwa: „Ich danke auch Shyangel, die mir mit ihren langen privaten Nachrichten sehr geholfen hat“. Ich weis leider nichts näheres über ihn, noch wie es mit ihm und seiner Internetsucht steht. Aber wenn er das hier irgendwann liest, soll er wissen, dass wir alle an ihn geglaubt haben, dass er sein Laster besiegt. Mal ehrlich, jeder von uns hat doch eine Macke oder nicht?

Diese Geschichte widme ich einer Person die ich sehr sehr schätze. Sie ist auch die Wirtin….

Prolog

Caldrin, ist ein großer, aber eher gebrechlicher Magier. Ohne seine mächtigen magischen Kräfte hätte er kaum eine Chance in dieser Welt zu überleben. Er hat auf seinen weiten Reisen viel gelernt und ist zu einem der mächtigsten Zauberer des Landes geworden. Er hat inzwischen das stolze Alter von 162 Jahren erreicht. Sein Leben basiert größtenteils auf seinen enormen magischen Kräften. Er trägt meist lange Gewänder aus einfachem Stoff.

Als Krieger hat er sich als äußerst geschickt erwiesen. Er beschwor gigantische Kreaturen, ohrenbetäubende Stürme und er heilte mit viel Wohlwollen seine verletzten Brüder in der Schlacht. Seine Magie hat in vielen schier aussichtslosen Schlachten das Blatt gewendet. Durch diese Taten hat er sich sowohl bei den Stadtwachen und den Armeen des Landes, sowohl auch beim Kaiser großen Respekt verschafft.
Nach einem Streit wurde er von seinen Freunden im hohen Norden verstoßen. Seit dem ist er auf der Durchreise….

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Man konnte sich wirklich bessere Gegebenheiten auf einer schier unendlichen Reise wünschen. Die Wege waren aufgeweicht und der Boden nachgiebig, dass man bei Unachtsamkeit darin stecken bleiben vermochte. Die Sandalen des Magiers waren zwar verzaubert und wiesen jeden Schmutz und Wasser ab, aber seine Füße waren trotzdem eiskalt. Es tat fast weh wenn ein eisiger Schauer seine Beine hochwanderte und ihn sich schütteln ließ. Er hätte in diesem Moment noch bei seinen Freunden im Norden sein können. „Wenn dieser kleine Zwischenfall nicht gewesen wäre…“, dachte der Magier verbittert. Hätte er doch nur in diesem entscheidenden Moment einen klaren Kopf behalten, müsste er sich jetzt nicht durch diese Unwetter kämpfen. Ein kräftiger Windstoß ließ ihn zurücktaumeln und er verlor fast das Gleichgewicht. Er stützte sich auf einen abgenutzten vermoderten Holzstock, den er schon lange bei sich trug. Er war einmal der Spazierstock eines mächtigen, aber sehr alten Magiers. Er machte ihm den Spazierstock zu einem Geschenk für einen großen Gefallen, den er ihm als kleiner Junge erwies. Mit eisernem Willen kämpfte er sich weiter. Eine kleine Höhle ein Stück links von ihm sah sehr verführerisch zur Rast aus, aber er musste weiter. Er murmelte ein paar unverständliche Worte und er wurde von einer magischen Wärme durchflutet. Leider wurde diese Erholung nur allzu schnell von seinen durchnässten Kleidern zunichte gemacht.

In weiter Entfernung sah er ein paar durch den dichten Regen kaum erkennbare Lichter. Vor ihm musste eine Stadt oder ein Dorf liegen. „Guradin“, dachte er. Von dieser Stadt hatter bisher nur in Büchern gelesen und von seiner angriffslustigen Stadtwache gehört. Als er sich durch das Unwetter näher herankämpfte, sah er, dass das Stadttor verschlossen war. Eine einsame Wache marschierte, den Schild über den Kopf gehalten, die Stadtmauer entlang. Er sah den Magier kurz an, wandte sich aber gleich wieder ab und ging weiter und verschwand schließlich hinter einem Mauervorsprung. Der Magier lies seinen Blick die gewaltige Mauer entlang schweifen und sah ein kleines Häuschen welches direkt neben dem Stadttor in die Stadtmauer hineingebaut war. Das musst das Wachhaus sein. Es hatte eine vergleichsweise winzige Tür gegenüber der abnormalen Größe des Stadttores und ein kleines Fenster in dem zwei Eisenstäbe in den Stein gehauen waren. Hinter der Glasscheibe konnte man den Schatten eines Feuers erkennen.

Er näherte sich und hieb mit seinem Spazierstock dreimal darauf ein. Ein Stuhl wurde zurückgeschoben und Schritte näherten sich. Bei jedem Schritt gab es einen dumpfen laut und das metallische Rascheln eines Kettenhemdes war zu hören. „Wer ist da?“, drang eine dunkle, fast mystische Stimme durch die verschlossene Tür. Der starke Regen und die dicke Holzschicht der Tür machten seine Worte beinahe unverständlich. „Ein alter Wanderer auf der Durchreise der einen warmen Unterschlupf erbittet“. Ein Schatten verdunkelte das Fenster und die Umrisse eines Gesichtes unter einem massiven Stahlhelm waren zu erkennen. Er musterte den Magier, oder zumindest sogut wie möglich, denn die Dämmerung war bereits hereingebrochen. Er entfernte sich vom Fenster und öffnete mit einem Ruck die Türe und bat den Magier mit einer einfachen Handbewegung herreich. Langsam trat er ein. Er sah sich um und sah an der Wand rechts neben dem Fenster eine weitere Tür. Diese war jedoch aus massiven Eisen und mit einem riesigen Schloss besetzt. Womöglich eine Waffenkammer für den Fall der Fälle. Nicht dass die Waches es nötig gehabt hätten. Der Soldat, der den Magier herein bat, trug eine schwarze lederne Hose und braune dicke Stiefel. Die Hose schien wohl eine Standardausführung zu sein, da sie dem etwas größeren, kräftig gebautem Mann nicht ganz passte. Man konnt Ansatzweise seine Beine am inneren Rand seiner Stiefel erkennen. An seinem Gürtel trug er ein Breitschwert, in dessen Griff ein Symbol (wohl das Zeichen oder die Flagge der Stadt) eingraviert war. Es sah schon sehr alt aus, da es an manchen Stellen mit Rost überzogen war und die Klinge viele Kerben besaß. Dieses Schwert hat wohl mehr als einmal einen tödlichen Hieb pariert. Unter seinem, aus massiven Eisengliedern bestehenden Kettenhemd trug er einen grauen Fließ, der bestimmt sehr bequem sein musste. Als der Blick des Magiers weiter nach oben wanderte erkannte er das Gesicht des Soldaten. Dieser hatte inzwischen seinen Helm abgenommen und hilt ihn unter seinem rechten Arm. Das Gesicht des Soldaten war sehr zerfurcht aus. Er hatte wohl schon die eine oder andere Schlacht hinter sich und einige Verletzungen im Gesicht davontragen müssen. Eine lange Narbe zog sich von seiner Stirn bis hinunter zum rechten Mundwinkel. Eine weiter etwas kürzere von seinem linken Ohr etwa zwei Zentimeter abwärts. Unter seiner Nase klebte etwas eingetrocknetes Blut. Es hatte wohl vor kurzem in der Stadt eine handfeste Auseinandersetzung mit der Wache gegeben. Oder der Soldat hatte sich das letzte mal vor einer Woche gewaschen, dachte Caldrin als ihm ein vermoderter Geruch entgegen wehte. Der Soldat sah wie der Magier ihn musterte, lies sich aber nichts anmerken. Der Magier wandte seinen Blick ab und lies ihn durch den Raum gleiten. An einem Kamin sah einer einen weiteren Soldat auf einem Stuhl sitzen. Er badete seine Füße in einen Bottich mit dampfendem Wasser und hatte die Augen geschlossen.

„Woher kommt ihr?“, fragt fragt der Soldat, der inzwischen die Tür nach draußen verschlossen und verriegelt hatte. „Aus dem Norden. Ich bin auf der Durchreise und würde mich über eure Gastfreundschaft sehr freuen.“ Nachdem er den Satz beendet hatte, drehte sich der Magier um und ging auf den Kamin zu. Er hilt seine Hände gegen das wärmende Feuer und rieb diese aneinander. „Geht in die Taverne. Dort werdet ihr auch gewärmt und werdet etwas zu Essen bekommen.“ sagt der fußbadende Soldat knapp ohne die Augen auf zu tun. Sein Kamerad nicke nur knapp und deutete mit einer Gester quer durch den Raum zu einer weiteren Tür, die in die Stadt führen vermochte. Der Magier verweilte noch kurz am Feuer, ging aber dann durch die angedeutete Tür und fand sich in einem wohl reichen Stadtviertel wieder.

Das Unwetter war weitergezogen. Der Magier tat noch eine Schritte stadteinwärts und stand nun in der mitte eines kleinen Marktplatzes. Als er sich umsah, bemerkte er mehrere Stadtwachen, die die vom Unwetter gelöschte Flammen der Straßenlaternen und Fackeln an den Häuserfassaden, wieder zu entzünden versuchten. Mit der Zeit waren wieder genug Lichtquellen vorhanden um das ganze Viertel beinahe taghell erstrahlen zu lassen. Der Blick des Magiers wanderte von Haus zu Haus und blieb vor einem kleinen Gasthaus stehen. Ein großes vergoldetes Schild hing über dem Eingang: ‚Zum goldenen Hirsch‘. Als er näher trat sah er noch einen am Rande des Schildes vermerkten Schriftzug: ‚Inhaberin: [muss ich mir noch ausdenken]‘. Dieser Name kam ihm in irgendeiner Weise bekannt vor, konnte ihn aber keinem Gedanken zuordnen. Noch eine Weile blieb er in Gedanken versunken stehen, als ihn eine Stadtwache hart anrempelte. Der Magier konnte nur mit Mühe das Gleichgewicht halten, während der Soldat bereits in der nächsten Gasse verschwunden war. Eine derart grobe Behandlung hatte er hier nicht erwartet, aber vielleicht war der Soldat auch einfach nur so gedankenversunken wie der Magier selbst. Je näher er dem Gasthaus kam, desto deutlicher vernahm er auch das Treiben im Inneren. Das typische Wirtshausgetratsche trat nach außen als ein leicht angetrunkener, schlampig gekleideter Herr die Tür öffnete und langsam an dem Magier vorbei torkelnd in eine der vielen Seitengassen verschwand. Noch bevor die Tür sich wieder verschlossen hatte, drücke der Magier die Tür wieder auf und sah ein gewohntes Bild: Stammtischrunden, ein paar ältere Herren an der Theke, einen schlechte gelaunten Wirt und ein paar Tische an denen mit Karten gespielt wurde. Der Magier trat an einen kleinen Tisch heran, an dem ein stämmiger Recke und ein Zwerg sich unterhielten. Mit einem kurzen Handwink lies er einen Stuhl zu seiner rechten heranschweben und nahm auf diesem Platz.

Der Zwerg und der Recke musterten den Fremden und sahen sich dann verdutzt an. Eine Wirtin brachte dem Magier einen Krug Bier. Er musterte sie lange. Sie war wunderschön. Sie hatte ihre Haare zu einem Knoten geflochten und eine Strähne wanderte rechts an ihrem jungen, unschuldigen Gesicht vorbei bis hinunter zu ihrer Brust. Sie war eine der schönsten Frauen die der Magier bisher gesehen hatte. Und er hatte schon eine Menge Frauen bei seinen Reisen gesehen. Er konnte ihren Atem spüren, als Sie sich über ihn lehnte und den Krug auf den Tisch stellte. Dem Magier fiel es nur schwer sich von ihrem zauberhaften Antlitz abzuwenden. Er zuckte leicht zusammen als der Recke seinen Krug etwas unsanft auf den Tisch knallte. Während er sich wieder seinen beiden Tischgenossen zuwandte, fiel ihm auch wieder ein, wie alt er eigentlich war. Es wäre vergebens gewesen, seinen Blick noch länger der Wirtin zu schenken.

Ich schiebe es schon Jahre vor mir her entweder die verbleibenden Zeilen umzuschreiben oder neu zu schreiben, aber es mangelt an Kreativität. Warum nur lastet dieser Fluch auf mir…